Der fliegende Holländer
"Der fliegende Holländer" (WWV 63), eine romantische Oper in drei Aufzügen, ist das früheste und zugleich kürzeste der in Bayreuth aufgeführten Werke Richard Wagners. Innerhalb von nur sechs Monaten entstehen der auf einer Volkssage beruhende Text und die Musik dazu. Da das Werk ursprünglich für eine Aufführung an der Pariser Opéra gedacht ist, verfasst Wagner zum einzigen Mal die ersten Prosaentwürfe auf Französisch.
In der Geschichte des Titelhelden und seiner Fahrten über das Meer sieht Wagner einen konkreten biographischen Bezugspunkt: seine Flucht vor seinen Gläubigern aus Riga zusammen mit seiner Frau Minna und dem Neufundländer Robber. Mit Hilfe von Schmugglern gelangt das Paar nach Pillau an der Ostsee, wo es ein Segelschiff nach London nimmt. Die bei höchst stürmischer See erlebte Überfahrt bleibt Wagner in eindrücklicher Erinnerung.
Am 2. Januar 1843 findet die Uraufführung von "Der fliegende Holländer" in Dresden statt, Wagner selbst dirigiert sein Werk. Mit dessen erstmaliger Aufführung 1901 in Bayreuth wird der Kanon der zehn Werke, die dort bis zum heutigen Tag gezeigt werden, vervollständigt.