Lohengrin

Auch für "Lohengrin" (WWV 75) bearbeitet Richard Wagner eine mittelalterliche Sage. Das Werk entsteht während der Revolutionszeit Ende der 1840er Jahre und soll im Januar 1849 in Dresden uraufgeführt werden. Aufgrund seiner Beteiligung am Dresdner Maiaufstand (1848) muss Wagner jedoch aus Sachsen fliehen. Sein Freund und späterer Schwiegervater Franz Liszt dirigiert daher am 28. August 1850 die Uraufführung in Weimar, während sich Wagner im Schweizer Exil aufhält. Im "Lohengrin" vollzieht Wagner den Schritt von der romantischen Oper mit einzelnen Arien, Rezitativen und Chorpartien zu einer neuen Form der Oper, dem durchkomponierten Musikdrama, das ohne Unterbrechungen durchgespielt wird.

Mit einem Besuch des "Lohengrin" beginnt auch die lebenslange Verehrung Wagners des späteren bayerischen Königs, Ludwig II. Er fördert den Komponisten in großzügigster Weise, begleicht mehrfach seine Schulden und unterstützt dessen Pläne für ein eigenes Festspielhaus. In München verhindern sparsame Bürger sowie Regierung und Königsfamilie dessen Bau, in Bayreuth hingegen wird er wenige Jahre später realisiert und ist bis heute Ort der alljährlichen Aufführungen von Wagners Opern. Hier wird "Lohengrin" 1894 erstmals gezeigt.